Heute war eigentlich kein guter Tag, aber: Ende gut – Alles gut.
Schon die Ankündigung von 29 Grad war ja haarsträubend, aber es wurden ja 32 Grad hier oben in Tallin kurz vor dem Nordpol. Das ging heute morgen schon los. Frühstück ging nur im Schatten und nach dem Abbauen war ich schon das erste Mal durchgeschwitzt. Losfahren. Wenig humpelpumpel. Ankunft in Tallin. Ich hatte wohlweislich den einzigen klitzekleinen Campingplatz mitten in Tallin per Mail angeschrieben, ob sie einen Platz für mich hätten. Antwort: Ja kein Problem – schön. Ich mich gefreut. Auf den Bildern hat man schon gesehen, es ist sehr eng.
Freudestrahlend komme ich an. Nee, nicht damit. Das ist zu eng. Einer hat mir schon meinen Zaun kaputt gemacht – bla bla bla. Parplatz um die Ecke. Bezahlung mit App. Ich habe bestimmt zwei Stunden zu gebracht um das mit der App hinzukriegen, man will ja nicht nach der Stadtbesichtigung wiederkommen und des Auto oder der Hänger sind abgeschleppt.

OK, ich stehe auf dem Parkplatz. es ist heiß. Ich schnappe mir des Fahrrad um die Innenstadt zu erkunden. Ich fahre los. Erster großer Platz, da beginnt die Altstadt. Hast Du überhaupt alles abgeschlosen? Ich fahre zurück. Es ist heiß. Natürlich nicht. Nichts passiert. Alles zuschließen. Ab in die Altstadt. Schöne Altstadt. Es ist heiß. Rathaus. Scharen von Gruppen die erzählt bekommen, was hier so los war. Schloss und Burg sind auf einem Berg. Es ist heiß. Aleksander Nevski Kathedrale. Russisch Orthodox. Keine Bilder, aber schön kühl. Domkirche der Hanse. Eintritt, Fotos ja, schön kühl.

Nachmittag. Reicht für heute. Ich fahre auf meinen Parkplatz, setze im in den Schatten (der einzige Luxus hier) und Zappe im Internet. Müde, Nickerchen. Ich muss mal. Klar habe ich ein Klo dabei. Aber wegen einmal? Und morgen früh? Duschen? Waschen? Die Tussi, blöde Kuh, Schnepfe von vorhin hat mi’s angeboten. Ich bin bockig. Ich finde einen Campingplatz. 20 Minuten von hier. Alles ist besser als hier und zwanzig Minuten sind nicht viel. Einpacken, anhängen, los.

Google schickt mich ins Nirvana. Wenn das Umdrehen mit einem Anhänger nicht wäre. Mit Hilfe einer guten Frau finde ich den Campingplatz. Strom, Wasser, Dusche, ahh. Vor allem die kalte Dusche nach dem Aufbauen war eine Wohltat. Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.

In der Nacht soll’s regnen. Eventuell Gewitter (-Sturm?). Wir werden sehen.

A propos Nacht. gestern war ich doch noch in der Dom-Kirche zu Haapsalu zum Chorkonzert. Toll. Chor, Kammerorchester, Klang in der Domkirche. Sie ist ein wenig überhallig, da die Orgelempore fehlt, aber das haben sie gut hingekriegt und ich habe auch weit vorne gesessen. Alter Mann eben. Ja der Eitritt hat auch 10 € weniger gekostet, weil ich Rentner bin, jawohl. Bis morgen.