Der heutige Tag stand im Zeichen von Natur und Moor. Soomaa heisst wohl Moor.
Der Nationalpark liegt etwas abseits von Pärnu. Etwa 40 Minuten mit dem Auto. Ich wollte ja kurz vorher noch eine kombinierte Moorschuh- (?) und Kanu-Tour buchen. Da bekam ich aber eine Absage. Also auf gut Glück hin.
Das Navi schickte mich an eine Stelle, da war erst mal nichts. Fast nichts. Ein Holzpfad irgendwohin und zwei Plumpsklos am Eingang. Langsam begriff ich: Das ist ein Rundweg. Ich hatte dort das Info-Center erwartet.

Das folgende Bild war nicht geplant, aber ich will es euch nicht vorenthalten.

Ich also erst mal los. Krüppelwald, mh ja Moor. Der Krüppelwald wich größeren Bäumen, der Rand des Moores wo überschüssiges Wasser nicht stehen bleibt, sondern in den angrenzenden Fluss läuft.

Es gab zwei Stellen an denen ein Bad in einem Moor-See offeriert wurde. Beim ersten hab ich mich nicht getraut. Beim zweiten dachte ich so: Wenn es gefährlich wäre, würde es keiner anbieten. Ich bin hier mutterwindalleine, niemand schaut mir zu. Das Wasser ist braun, was das auch immer zu bedeuten hat, aber klar und erfrischend. So gestärkt ab auf den Rest des Weges und der war noch lang. Das war erst der Anfang.


Es gab noch etliche Moorseen zu sehen, aber nicht mehr mit Badeeinladung. Schilder wiesen auf häufig vorkommende Pflanzen, einige kannte ich, andere waren – interessant. Von einem Turm konnte man das Moor ein wenig von oben überblicken. Alles in allem dauerten die knapp 5 Kilometer fast zwei Stunden.


Aber wo ist denn nun die verdammte Info-Center. 10 Min. weiter mit dem Auto. Die Fläche ist schon sehr groß. Da gab es noch einen 2 km „Biberweg“. Den bin ich aber fast durchgerannt. Hochwald und stehendes Gewässer, da war ich das beliebte Opfer für die blutsaugenden Ungeheuer des Waldes.

Obwohl ich früh aufgebrochen bin, war’s schon wieder weit nach Mittag. Hunger. In einem kleinen Dorf auf dem Weg gab es ein lecker Schnitzel und alkoholfreien Cidre.

Nach der Rückkehr habe ich beim Tee noch lange mit Tallin gekämpft. Und am Ende doch was gefunden. Manchmal bekommt man ein Korb (s.o.), manchmal eine Einladung. C’est la vie – oder wie das heißt.